Media Vision Pro Wave (KORG AI2) Wavetable Daughterboard, 4MB

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Neben Roland und Yamaha ist KORG der dritte große Synthesizerhersteller aus Fernost. Das hier vorgestellte Wavetable Daughterboard brachte der Soundkartenhersteller MediaVision erst als Wavetable-Upgrade und später auch für die eigenen Pro 3-D Soundkarten heraus. Herzstück der Platine ist ein ausgereifter und lang etablierter KORG Synthesizer, der auf der 1991 eingeführten „AI2 Engine“ beruht und mit dem „MediaVision Pro Wave“ nun erstmals auf einem internen Daughterboard Verwendung gefunden hat.
Der Synthesizer beherrscht die gängigen Effekte wie Reverb und Chorus und kann auf einen 4MB großen Soundfont zurückgreifen, der die komplette General Midi Instrumentalisierung enthält.

Gleich beim ersten Anhören fällt auf, wie ausgewogen der Effektprozessor abgestimmt ist – die Effekte harmonieren meist perfekt, egal welches Spiel man spielt. Die Qualität der Soundsamples ist überwiegend hochwertig. Vor allem Gitarrensounds klingen realistischer als bei Roland und Yamaha, aber auch Drumkits und andere Perkussionsinstrumente sind absolute Oberklasse – Das Modul ist für rockige Musik sehr gut zu gebrauchen. Wären da nicht die oft schwachen und synthetisch klingenden Blasinstrumente und die Violine, wäre das KORG Modul vielleicht auch für orchestrale Musik (wie z.B. in Star Wars Spielen) die erste Wahl. Die Klaviere klingen ordentlich aber nicht herausragend, die satten Orchesterstreicher tanzen nicht aus der Reihe und tragen dadurch harmonisch gerade auch opulente Soundtracks.

Es folgen 21 Hörbeispiele, Originalaufzeichnungen von diesem Modul:

Doom macht mit dem KORG richtig Spaß, die übersteuerte Gitarre spielt exzellent auf (Track 3, Track 19), auch der Duke rockt ab (Track 10). Die piepsende (Mäuse-) Flöte raubt Legend of Kyrandia leider einigen Charm (Track 5), während die guten Chorstimmen und die Streicher mit genau dem richtigen Maß an Reverb Heretic zu einer dichten Atmosphäre verhilft (Track 12). Auch Ultima VIII profitiert von den hochwertigen Halleffekten um die Chorstimmen herum (Track 9). Dass die einzelne Violine, die die Readme-Datei in Doom2 versüßen soll, ein wenig nach Schluckauf klingt, ist zu verschmerzen (Track 13).

Das Modul ist eines mit Ecken und Kanten, kann aber problemlos als Allround-Alternative zu Yamaha- oder Rolandmodulen hergenommen werden. Auf diesem hohen Klangniveau sind die Unterschiede letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die sehr stimmigen Effekte und Synth-Pads sind einzigartig. Leider ist das KORG im Vergleich zu Yamaha und Roland heute nur noch selten zu bekommen.

Die Produktnummer lautet: Media Vision 650-0120-04D / 650-0120-01

3 Gedanken zu „Media Vision Pro Wave (KORG AI2) Wavetable Daughterboard, 4MB

  • 12. Juli 2016 um 00:33
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    Ich habe die vorherige Unterhaltung mit Thomas bei den Soundkarten-Recordings gelöscht und stattdessen hier hochgeladen: http://www.AmoRetro.de/wp-content/uploads/korgtalk.png
    An dieser Stelle kann weiterdiskutiert werden.

    Zum Thema externem Modul als Alternative:
    Meistens gehen die einfacheren Module von Korg für weitaus weniger über die Ladentheke, als die internen Daughterboards. Externe Geräte wurden auch viel öfter verkauft und sind dementsprechend noch häufiger im Umlauf. Falsch machen kann man außer den Hürden der Verkabelung wenig, aber natürlich ist auf lange Sicht ein externes Modul ausfallanfälliger als ein Daughterboard.

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  • 23. Januar 2014 um 22:15
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    Du hast dir wirklich viel Mühe gegeben, sehr gut gemacht! Weiter so!

    Antwort
    • 9. Februar 2014 um 01:29
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      Danke! Weitere Recordings sind in Arbeit. Es ist noch viel zu tun 🙂

      Antwort

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