Klangbeispiele vom Yamaha OPL4 Chip mit 2MB ROM (übertragbar auf diverse Soundkarten mit OPL4)

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Der Yamaha OPL4 (YMF278B) ist der Nachfolgechip des beliebten OPL3 FM-Synthesizers (YMF262) aus gleichem Hause. Er erweitert den Funktionsumfang des OPL3 um eine 24-stimmige, samplebasierte Musiksynthese, also um dass, was wir DOS-Spieler als „Wavetable Synthese“ bezeichnen. Der OPL4 beherbergt somit 2 Synthesizer in einem Gehäuse, die theoretisch auch gleichzeitig spielen können. Jedoch machte davon leider kaum jemand Gebrauch. Extern an den OPL4 Chip angeschlossen wurde im Comsumerelektronikbereich grundsätzlich ein 2MB großer ROM (YRW801), der einen hauseigenen Yamaha Soundfont nach General Midi Spezifikation beinhaltet. Der OPL4 sah auch eine direkte Verbindung zu einem Effektprozessor für Reverb- und Chorus vor, dieser wurde aus Kostengründen jedoch auf den meisten Soundkarten nicht verbaut.

Es gab etwa eine Handvoll Hersteller, die Soundkarten mit OPL4 Chip auf den Markt brachten. Von diesen Soundkarten ist ein guter Teil nicht in der Lage, den Wavetableteil des OPL4 unter DOS nutzbar zu machen. Die folgende Liste enthält die mir bekannten OPL4 Karten:

  • Mediatrix Audiotrix Pro (Wavetable + OPL3 FM auch in DOS nutzbar)
  • Logitech Soundman Wave (Wavetable + OPL3 FM auch in DOS nutzbar)
  • Miro Sound PCM1 Pro (kein Wavetable unter DOS, kein Wavetable im DOS-Fenster in Windows)
  • Miro Sound PCM10 (kein Wavetalbe unter DOS, kein Wavetable im DOS-Fenster in Windows)
  • Miro Sound PCM12 (Wavetable + OPL3 FM auch in DOS nutzbar)
  • Miro Sound PCM20 (Wavetable + OPL3 FM auch in DOS nutzbar)
  • Mozart WaveTable (kein Wavetable unter DOS, kein Wavetable im DOS-Fenster in Windows)
  • Yamaha SW20 (Wavetable + OPL3 FM auch in DOS nutzbar)

Die Musikqualität ist insgesamt für einen 2MB großen Soundfont recht gut. Hört man quer durch die Bank, wird man schnell eine im Vergleich zu Roland größere Unausgewogenheit feststellen. Zum Sprung in die Oberklasse fehlt es vor allem einigen Blasinstrumenten und auch dem Klavier an Authentizität. Die Drums hingegen sind opulent und wie die Bassinstrumente druckvoll und wissen zu gefallen, auch die Streicherensembles erfreuen in orchestralen Musikstücken. Insgesamt ein Soundfont, der durchaus seine Reize hat und in DOS-Spielen auf jeden Fall eine Menge Spaß macht!

Die folgenden 21 Klangbeispiele habe ich von einer Miro PCM1 Pro aufgenommen. Da alle oben genannten, klassischen Yamaha OPL4 Soundkarten den gleichen ROM verwenden, sind die Instrumentensamples vergleich- und auch  übertragbar:

3 Gedanken zu „Klangbeispiele vom Yamaha OPL4 Chip mit 2MB ROM (übertragbar auf diverse Soundkarten mit OPL4)

  • 6. September 2014 um 17:28
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    Many thanks for the recordings and of course all the other pictures and information on this site!

    Regarding the Audiotrix Pro, its wavetable synthesis can also be used in DOS (either pure DOS or in a DOS-window). The card includes a hardware-based MPU-401 emulation, which is initialized together with the rest of the card by running the initialization program in DOS. The MPU emulation is UART-mode only, although apparently it does send acknowledgment bytes as a response to certain MPU commands, which tricks some games into believing that it is capable of intelligent mode as well.

    I’m not entirely sure, but I recall that the effects processor (YSS225), which is available as an optional daughterboard, only works after you have booted to Windows first, as the initialization program for it is only available for Windows. Afterwards you can return to DOS though and still use it. The same applies to the RAM expansion daughterboard, which allows you to upload custom samples to the OPL4. It also enables pretty good MOD-playback, with added effects by the YSS225 if desired, when used in conjunction with MOD4WIN, which has native support for the card up to version 2.30.

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  • 13. Juli 2014 um 18:26
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    Ja, wieder ein cooler Synth. Ich habe das Teil als Onboardsound in meinem Pentium 2 Rechner. Da ist das Soundfont im OPL4-Chip integriert, hat deswegen leider nur 1MB.
    Meistens wird dieser OPL4-Chip zusammen mit dem OPL3-SAx Chip verbaut, der für Sound und OPL3 verantwortlich ist. Es gibt aber auch noch das Pine PT-2030 Vivaldi Xtra Wavetable Daughterboard, welches auch den OPL4-Chip verbaut hat 😉

    Antwort
    • 9. März 2017 um 02:01
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      Die Qualität der Samples ist bei den 2MB Karten schon wesentlich besser und klarer als beim integrierten ROM in der kleinen Version des Synthesizers.

      Antwort

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