PC-Chips M326 G.W386/486 Main Board (386/486DLC Cache Motherboard)

Das PC-Chips M326 Motherboard unterstützt 386er Prozessoren und arbeitet dank BIOS-Support auch problemlos mit 486DLC Chips zusammen. Die perfekte Grundlage für einen flotten Retro-Rechner.

Das kleine Motherboard im Format “1/2 Mini-AT” zeigt stellvertretend für andere Fabrikate, wie die späten Bestsellerboards der 386er-Ära aussahen. Es waren Boards wie dieses, die den Computer auch in Deutschland für die Masse bezahlbar machten. Das Motto der Hersteller war ganz einfach: Alle gängigen Features auf kleinstmöglichem Platz vereinen und somit kostengünstiger sein als die 486er-Konkurrenz. So wurde der Platz auf der 4-Layer-Platine sehr effizient ausgenutzt, kaum ein Quadratzentimeter blieb ungenutzt. Trotzdem bietet es 8x 30pin. Simm-Speicherplätze, von denen jeweils 4 als eine Speicherbank angesprochen werden, 6 Steckkartenslots, davon 5x 16-Bit ISA und sogar 128KB Cache Speicher.

Hergestellt wurde dieses Board Mitte 1993, also in jenem Zeitalter, als die Nachfolgeneration “486″ bereits populär war. Eine Zeit, in der sich der preisbewußte Konsument einen 486 SX-25 oder SX-33 Prozessor zusammen mit 2-4MB Arbeitsspeicher leistete. In etwa diesem Leistungsspektrum liegt auch die hier vorgestellte Platine, wenn Sie typischerweise mit einem AMD 386DX-40 Prozessor und einem passenden Coprozessor bestückt wurde. Die Technik der 386er-Architektur war damals sehr ausgereift und die Miniboards konnten wesentlich kostengünstiger produziert werden als ein vergleichbares Board für 486er. Ähnlich verhält es sich mit dem Prozessor, der Am386 war durch das Fehlen des L1 Caches und das insgesamt einfachere Design höher integrierbar und damit deutlich günstiger als ein 486er herzustellen, einzig der optionale Koprozessor war selbst 1993 noch ein Kostenfaktor, der den Gesamtpreis eines solchen Systems nach oben trieb. Allerdings gab es damals für den Heimbereich kaum Anwendungen, die effektiven Nutzen aus dem Koprozessor zogen, die populären DOS-Spiele dieser Zeit liefen und laufen genau so schnell ohne. Unterm Strich stimmte das Preis/Leistungsverhältnis, denn für weniger Geld konnte der 386DX-40 insbesondere durch den hohen Bustakt von 40MHz und den dadurch schneller angebundenen Speicher die Performance der 486SX-Modelle meist erreichen, in einigen Anwendungen sogar leicht überbieten.

Toll am PC-Chips M326 ist auch der Support für die 486DLC Prozessoren, die im Gegensatz zu anderen 386-CPUs 1KB Datencache mitbrachten, was ihnen pro Taktzyklus ca. 25% mehr Leistung bescherte. Gepaart wurde der Prozessor mit einer externen Fließkommaeinheit, dem 4C87DLC, einer angepassten Version der 387er-FPU. Mit dieser Kombination gelang es, bei nur 33MHz Takt  die Budgetkonkurrenz in Form des Am386DX-40Mhz abzuhängen und sogar einen 486SX konstant in die Schranken zu weisen. Bei 40MHz Takt schloß man in manchen Anwendungen fast bis zum 486DX-33MHz auf, der die achtfache Menge an internem Cache hat und den großen Vorteil des integrierten Coprozessors bietet. Ein Nachteil war die oft notwendige Softwareanpassung, denn ohne Registerfreischaltung verweigerten viele Boards die Zusammenarbeit mit dem 486DLC. Hier war dann ein damals nicht so übliches BIOS-Update oder aber ein Softwareaufruf unter DOS erforderlich. Aber die 486DLC-Lösung war eigentlich nicht für Aufrüster konzipiert sondern als Komplettlösung für damals neue Rechner in direkter Konkurrenz zu den Einsteiger 486ern. So hat das vorliegende Board ein bereits angepasstes BIOS, dass die Spezialregister und den internen Datencache aktiviert. Dank Taktgenerator kann das Board auch mit 40MHz betrieben werden.

Das PC-Chips M326 Motherboard hat erfreulicherweise auch einen externen Batterie-Anschluß und kann so mit einem herkömmlichen Batterypack als CMOS-Puffer betrieben werden.

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