Turtle Beach Malibu Surround 64 (Kurzweil Synth, 4MB Soundfont) Soundkarte

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Die Malibu Surround 64 ist die letzte ISA Soundkarte des rennomierten US-Herstellers Turtle Beach. Ganz im Zeichen der Zeit steht der hohe Grad der Integration der einzelnen Komponenten. Neben dem Crystal 4237B Sound- und Codec-IC, der die Karte zu den Standards AdLib (OPL2), OPL3, SoundBlaster Pro und Windows Sound System kompatibel macht und über einen integrierten SRS-Raumklangencoder verfügt, befindet sich auf der Karte nur noch ein EEPROM zum speichern der Ressourcenkonfiguration und ein Rockwell Chip, der den 32-stimmigen Kurzweil Wavetablesynthesizer enthält. Der 4MB große Soundfont liegt komprimiert in einem 2MB großen ROM vor. Obwohl auf der Platine vorgesehen, fehlt der passende Rockwell Effektprozessor nebst 256KBit Pufferspeicher. Die Karte bieten neben einem Ausgang (line) und Mikrofon- sowie Line-Eingang auch einen S/PDIF Ausgang.

Während der Wavetablesynth bei alten Intitialisierungsprogrammen von Crystal unter reinem DOS nicht zur Verfügung steht, kann dieser mit der Version 2.01 T3 auch unter DOS angesprochen werden, auch wenn andere Quellen gegenteiliges berichten. Dadurch ist die Karte auch problemlos in reinen DOS-Rechnern  als Quelle für General Midi Musik nutzbar.
In Windows lässt sich dann zusätzlich auch der „WaveStream“ genannte Softsynth installieren, der der Karte die namengebenden weiteren 32 Stimmen verleiht und außerdem einen Effektprozessor enthält, der einen globalen Reverb bereitstellt. Leider war es mir bislang nicht möglich, den Reverb zu justieren, daher klingen die Wavetablerecordings allesamt sehr hallend.

Die Qualität der Samples scheint sehr gut zu sein, jedoch teilweise mit einer vollkommen anderen Klangcharakteristik als von Roland oder Yamaha gewohnt. Hier erwartet einen also der typische und deshalb so berühmte Kurzweilsound im Kleinformat: Die sehr guten Bläser, Streicher und Trommeln sorgen für brachiale Orchestersounds, die im Vergleich mit Branchenprimus Roland deutlich echter und stimmiger harmonieren und einen sehr atmosphärischen, nahezu cinematischen Sound erzeugen (Anspieltip: Track 18, Track 21). Herausragend ist auch die Flöte in Kyrandia (Track 5), ein Instrument, dass in anderen Soundfonts gerne etwas stiefmütterlich behandelt wurde. So stimmungsvoll wie mit der Malibu habe ich diesen Track auf keinem anderen Wavetable gehört. Spielt man mit der Karte Doom, wird man sich zunächst wundern und einige Zeit brauchen um zu merken, dass es doch die gleichen Instrumente sind: Der Kurzweil-Sound schiebt den Rocktrack gehörig in Richtung Industrial – sicher nicht jedermanns Sache aber sicher auch einzigartig in der Landschaft der Wavetablesounds. Hört euch „Dead Simple“ an (Track 16), so stimmungsvoll und düster habt ihr die Sounduntermalung von Level 7 noch nie gehört.

Wie von Turtle Beach gewohnt ist auch bei der Malibu Surround 64 die Soundausgabe sehr rauscharm.

Für die folgenden Wavetablerecordings wurde der SRS-Raumklang deaktiviert.
Viel Spaß beim Hören!

3 Gedanken zu „Turtle Beach Malibu Surround 64 (Kurzweil Synth, 4MB Soundfont) Soundkarte

  • 21. September 2015 um 15:24
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    The StarWars fanfare (medley) with this card is unmatched, I think it’s due to the timpani and brass samples of this card, it’s perfect.

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    • 9. Juni 2016 um 11:00
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      Yes, I agree. It’s well pronounced and clear, yet has a very realistic not synthetic appeal.
      It is a great card for orchestral music (Way better than the big 3 RYK (Roland , Yamaha, Korg)).

      Antwort
  • 18. Juni 2014 um 12:12
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    Hello,
    this is really a fantastic synth. So rich and dynamic. It also has the best orchestra drums I know of. It is a shame that this card is so hard to get. Would love to have one in my collection.
    Thanks for all your effort, your wavetable recordings are fantastic!

    Michael

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